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Heiter-Besinnliches
Vorausschauendes Agieren in Unternehmen und Gesellschaft wird zunehmend wichtiger und bedarf der noch umfassenderen Aktivie- rung aller Potentiale in allen wesentlichen Funktionen. Frührentner zu produzieren, Frauen keine angemessene Chance zur Erbringung des optimalen Leistungsbeitrages zu ermöglichen und zugleich Ar- beitskräfte aus dem Ausland zu holen ist eine Lösung der Schwä- che, ein Verschieben der Probleme ähnlich der seit Jahrzehnten be- kannten Rentenproblematik auf nachfolgende Generationen.
Der Nutzen der Gesundheitsvorsorge mit zunehmend hohen Durch- schnittsaltern sollte jedoch zum Nachdenken auffordern: Wovon wer- den die jungen Generationen die Renten zahlen, wenn sie kaum noch Luft zum Atmen und außerdem viele soziale Hinterlassenschaf- ten zu bewältigen haben?
Was werden wir einst sagen, wenn sie auch die Altersvorsorge ins Ausland verlagern, weil die Arbeitskräfte dort billiger sind? Und wir werden dann – natürlich kostensparend per Massenfrachter – z.B. nach Indien verschickt?
Man muß sich heute wirklich die Frage stellen: Denken wir noch, denkt unsere Gesellschaft noch – oder sind unsere Führenden mög- licherweise damit so alleine gelassen, daß sie die wachsende Kom- plexität nicht mehr in den Griff bekommen und dringend unserer Hil- fe, Hinweise, Anspielungen, Humoresken als zusätzliche Impulse, aber auch zur Auslösung von Handlungszwang bedürfen?
Denn die Gesellschaft sind wir alle. Die Unternehmen und die Politik sind nur ein Teil davon. Sie beziehen gut ausgebildete Arbeitskräfte von der Gesellschaft und übernehmen dafür auch eine Verantwor- tung. Stellen ins Ausland zu verlagern, Steuergelder nachgewie- senermaßen in horrenden Summen in gesellschaftlich wenig förder- liche Projekte kurzfristig zu investieren, wird dieser Verantwortung ebenso wenige gerecht, wie rein politische und menschlich nicht sinnvolle Entscheidungen, oder das Ignorieren großer Problemfelder wie das des Mobbings. Hier zeigt sich die Selbstoffenbarung von Unternehmen und Gesellschaft zunehmend sichtbar und die dadurch ausgelösten Folgeprobleme sind nicht länger zu ignorieren.&
Offensichtlich ist die steigende Komplexität nicht mehr ohne die ak- tive Mitwirkung, das Mitdenken, und das gemeinsame Suchen nach Zusammenhängen und Lösungen zu bewältigen.
Jeder Einzelne ist gefragt, seinen geistigen Leistungsbeitrag zur Weiterentwicklung der Gesellschaft, und damit auch von Politik und Unternehmenskultur zu erbringen. Offensichtlich sind die handelnden Personen zu sehr alleine gelassen mit der durch die Komplexitäten und Vernetzungen sowie die Globalisierung entstehenden Mög- lichkeiten und auch Gefahren. Wenn man es diesen nun zu einfach macht und nur zusieht, wie die Zukunft regelrecht verspielt wird, sollten wir uns an das tägliche Jammern, an die schlechten Nach- richten zu gewöhnen beginnen.
Doch gerade das Zeitalter der Kommunikation und die Wohlstands- gesellschaft bieten viele Chancen zu einer friedlichen positiven Ver- änderung. Solange jede Art von Fehlverhalten erschwert und ge- ahndet wird, wird es – das zeigen Forschungen – abnehmen. Wird Fehlverhalten jedoch geduldet, vermehrt es sich wie das Unkraut im Garten. Nutzen wir gemeinsam die Chancen der Kommunikations- und Konsumentenmacht! Jeder ist hier wichtig, kann Einfluß nehmen und ist direkt betroffen!
Wir kennen alle die Bedeutung der permanenten Wiederholungen aus der Werbung, viele haben Erfahrungen mit der Kindererziehung oder den Schneeballsystemen zur Verkaufsförderung. Nicht anders funktioniert auch die Kommunikation und wird so zu einem kaum kontrollierbaren Instrument, das – die Presse zeigt es – Marken ma- chen oder auch vernichten kann. Der bewußte Konsument hat über selektive Auswahl der bevorzugten Produkte und Dienstleistungen hohe Einflußmöglichkeiten und nutzt diese zunehmend! Je offener und direkter, aber auch fairer die diesbezügliche Kommunikation, um so höher auch die Einflußmöglichkeiten sowie das Aufdecken von Fehlverhalten.
(ein Auszug aus Band 4: Ein Prinz auf Reisen und andere Managerträume, ISBN 3-9807881-3-X, 37 €)
