Als die Elfinnen nun also immer stärker wurden, und
gelegentlich dieses auch sichtbar machten, gab es plötzlich eine neue
Marketing- schublade für die unliebsame Konkurrenz, die männliche Karrieren
erschweren, und die Leistungskarriere wieder einführen wollte.
Was tun gegen eine unliebsame weil starke Konkurrenz,
die die al- ten Karrieregarantien außer Kraft setzen wollte, die die
männlichen Karrieristen ihrer starken Mitarbeiterinnen berauben und
diese zu leistungsstarken Kolleginnen machen wollte. So würde die männ-
liche Karrieregarantie unsicherer werden, sie hätten weniger starke
Mitarbeiterinnen, auf deren Leistung sie ihre Karriere aufbauen kon-
nten und dann auch noch die leistungsstarken Kolleginnen in der Konkurrenz
um die nächsthöhere Position. Das waren verdammt vie- le Nachteile auf
einmal!
Doch die männlichen Elfen konnten immer schon sehr
gut analy- sieren, und das taten sie auch hier. Das Ergebnis war einfach,
weil nur logisch gedacht wurde: Nahezu alle Führungselfen waren Män-
ner, also mußte man die Weiblichkeit der Elfinnen in Frage stellen,
um die Männer gegen sie aufzubringen. Es war relativ einfach, denn man
erfand die Blondinenwitze, begann, sich über die Kleidung der Frauen
zu amüsieren, die nicht die Standarduniform ‚dunkler Anzug mit Krawatte’
als Dauerkleidung bevorzugten sondern individueller herumliefen und
öffnete eine alte Marketingschublade, die man mit ‚Emanze’ deklariert
hatte und mit Nettigkeiten wie hartherzig, skru- pellos, aggressiv –
bei männlichen Elfen übrigens ein positives At- tribut – belegte.
Nach einer Weile war es dann so weit, daß man eine
Frau nur noch mit dem Titel Emanze belegen mußte, und sie war automatisch
bei allen Führungselfen unten durch. Denn vor dieser Art von Frauen
hat- te man Angst. Vielleicht zu Recht?
Doch auch hier soll dieses Buch ein wenig zur Aufklärung
beitragen:
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Vor einer Emanze braucht
man wirklich keine Angst zu haben. Denn es ist garantiert immer
eine Frau. Wer vor Frauen Angst hatte, sollte besser nicht Führungskraft
sein oder werden.
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Emanzen erhalten
dieses Attribut immer nur dann, wenn sie beson- ders leistungsstark
und gut sind. Die hübschen netten und ewig hilfs- bereiten Kolleginnen
werden nie mit diesem Wort belegt. Da es ein Zeichen von Höchstleistern
ist, ebenfalls viele Leistungsträger zu kennen, sollte man also
nie wirklich zugeben, daß man nicht mit mindestens einer Emanze
näher bekannt ist und diese sehr zu schätzen weiß, das könnte einen
wirklich schlechten Eindruck bei all denen hinterlassen, die nicht
nur logisch, sondern zusätzlich auch noch vernetzt denken können.
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Emanzen sind Kolleginnen,
die sich nicht immer alles gefallen lassen. Wer also mit einer Emanze
nicht zurecht kommt, könnte in den Ruf geraten, ein Schwachleister
zu sein, oder gar sexuelle Übergriffe versucht zu haben. Seien Sie
also mit voreiligen Beschuldigungen vorsichtig, es könnte als Gerüchte-Ohrfeige
zu Ihnen zurück kommen!
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Emanzen sind immer
leistungsstark, wer also als Führungskraft nicht mindestens eine
Emanze in seinem Team hat, muß fast schon per definitione eine schlechte
Führungskraft sein. Denn offensichtlich werden die Teammitglieder
nicht nach der Leistungsfähigkeit ausgewählt.
Wer also Angst vor Emanzen hat, sollte diese Emotionen
unbedingt beherrschen lernen und die eigenen Leistungsdefizite beseitigen,
die Auslöser dieser Angst sein könnten. Dieser Sieg wäre wirklich wertvoll!
Um ihn ein wenig zu erleichtern, soll hier die wahre Begriffs- definition
der Emanze übermittelt werden:
E = Einfühlsame
M = Mannigfaltig begabte
A = Ausdrucksstarke
N = Natürliche
Z = Zartfühlende
E = Erfolgsfrau
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Emanzen sind also, das kann man hier klar erkennen,
liebe, sym- pathische und leistungsstarke Kolleginnen. Wer davor Angst
hat, sol- lte an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung dringend arbeiten.
Wessen Leistungsschwächen schon so ausgeprägt sind, daß er Angst vor
der Zusammenarbeit hat, sollte seinen Lebensplan noch einmal überdenken
und sich fragen, ob nicht der Feierabend mit den eigenen Kindern verbracht
wichtiger sein könnte als eine Peters- Prinzip-Karriere.
Noch wichtiger wäre es jedoch, die eigenen Schwächen
und Ängste genau zu identifizieren, um die sichtbar dringenden Handlungsfelder
und notwendigen Entwicklungspotentiale auch gezielt aktivieren zu können.
Im Elfenlande lernte man sehr rasch, die Ängste hinter
dem Schub- ladendenken zu identifizieren, da dort auch Lernprogramme
für ver- netztes Denken initiiert worden waren.
(ein
Auszug aus Band 5: Führung im Elfenlande,
ISBN 3-9807881-4-8, 37 €) 
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